
Die Auftaktveranstaltung zum neuen Verkehrsentwicklungsplan im Fellbacher Rathaus war nicht nur informativ, sondern auch motivierend. Besonders die Offenheit, mit der Frau Soltys Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Beteiligung eingeladen hat, hat mich ermutigt, einen Vorschlag zu artikulieren, der mir schon länger auf dem Herzen liegt – die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Theodor-Heuss-Straße.
Ich bin regelmäßig in Fellbach unterwegs – zu Fuß, mit dem Rad und ab und zu auch mit dem Auto. Dabei bekomme ich die Herausforderungen des Straßenverkehrs aus verschiedenen Blickwinkeln mit. Und genau deshalb fällt mir die Situation in der Theodor-Heuss-Straße besonders auf: Sie ist offiziell als Fahrradstraße ausgewiesen, doch in der Praxis merkt man davon leider zu wenig.
Immer wieder beobachte ich, wie Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer die Straße über ihre gesamte Länge als Durchgangsstraße nutzen. Die Folge: Begegnungsverkehr auf einer engen Fahrbahn – mit Radfahrenden mittendrin. Es ist auch keine Seltenheit, dass Radfahrende dort von Autos überholt werden. Für geübte Radfahrer ist das vielleicht noch handhabbar, aber für Kinder, Jugendliche oder unsichere Radfahrende ist das schlicht gefährlich. Mit meinem Enkel würde ich dort ehrlich gesagt nicht fahren wollen.
Dabei gäbe es eine ganz einfache Lösung: eine Einbahnstraßenregelung in zwei Teilabschnitten. Vom Bahnhof bis zur Wernerstraße nur noch in südlicher Richtung befahrbar, und von der Stuttgarter Straße bis zur Wernerstraße in nördlicher Richtung. Wahlweise auch umgekehrt denkbar. So gäbe es keinen Begegnungsverkehr mehr zwischen Autos, der reine Durchgangsverkehr würde unattraktiver, und Radfahrende könnten die Straße deutlich sicherer nutzen. Anwohnerinnen und Anwohner? Können weiterhin problemlos an ihr Ziel kommen.
Ein solches Konzept ließe sich übrigens auch für den weiteren Verlauf der Fahrradstraße in der Pfarrer-Sturm-Straße prüfen, insbesondere im südlichen, sehr schmalen Abschnitt.
Ich bin überzeugt: Mit dieser kleinen Maßnahme ließe sich hier viel erreichen. Wenig Aufwand, große Wirkung – und endlich eine Fahrradstraße, die ihren Namen auch verdient.
Rolf Grossmann