Neustart für das Bürgerschaftliche Engagement in Fellbach

Neustart für das Bürgerschaftliche Engagement in Fellbach

Unsere Vision für Fellbach: Wir wollen eine Stadt der Mitmacher! Deshalb begrüßen wir den Neustart beim Bürgerschaftlichen Engagement.

Insbesondere im Bereich Natur- und Artenschutz, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sehen wir hier große Potentiale, die es besser zu nutzen gilt. Diese Themen beschäftigen viele Menschen und es gibt eine große Bereitschaft, sich dafür zu engagieren.

Außerdem haben wir in den vergangenen Monaten alle festgestellt: Ohne ein soziales Netzwerk funktioniert unser Zusammenleben nicht oder zumindest nicht so gut, wie wir uns das wünschen. Deshalb sind Nachbarschaftsinitiativen im Kommen. Auch hier kann die Stadt Impulsgeber sein.

Klar ist für uns: 750 Mitarbeitende der Stadtverwaltung und 32 Gemeinderäte können die Umgestaltung unserer Stadt nicht alleine bewältigen. Es braucht viele Fellbacherinnen und Fellbach, die sich als Mitmacher verstehen für eine lebenswerte Stadt.

Wen erreicht der Stadtanzeiger?

Wen erreicht der Stadtanzeiger?

Wie kommen wichtige Informationen über unsere Stadt zu den Menschen? Die Tageszeitung und der Stadtanzeiger sind Informationsquellen, die häufig nur noch die Generation 50+ erreicht. Aber ohne Informationen kann kein Bezug zu unserer Stadt entwickelt werden – mit negativen Folgen für die Motivation, sich an ihrer Weiterentwicklung zu beteiligen und sich für Fellbach verantwortlich zu fühlen. So wird es nichts mit unserer Vision einer Stadt der Mit-Macher!

Niederschwellig und ohne selbst aktiv werden zu müssen, sollten die Leute informiert werden – der Stadtanzeiger kommt ja schließlich auch „ungefragt“ in jeden Haushalt. Wir sind überzeugt davon, dass es ein weiteres, neues Medium braucht, um den Kontakt zwischen der Stadt und ihren Einwohnern zu intensivieren und nicht zu verlieren.

Ein Anfang könnten digitale Infoboards sein, die man z.B. an der Stadtbahnendhaltestelle und an der S-Bahn aufstellt. Dort halten sich viele Menschen auf und können während der Wartezeit auf die Bahn „ganz nebenbei“ erreicht werden. Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2022 haben wir solche Info-Boards für Fellbach gefordert.

Wenn es in Fellbach so heiß wird wie in Florenz

Wenn es in Fellbach so heiß wird wie in Florenz

Zu einer zeitgemäßen Stadtgestaltung gehört heute auch die sogenannte Klimaresilienz. Einfach gesagt: Es reicht nicht, dass unsere Innenstädte schön anzusehen sind. Wir brauchen auch erträgliche Temperaturen im Sommer! Und das selbst dann noch, wenn es in Fellbach in absehbarer Zeit so warm ist wie heute in Florenz. Deshalb muss bei den jetzigen Planungen das Klimakonzept genauso wichtig sein wie die Architektur. Nach den Erfahrungen bei der Neuen Mitte Schmiden sehen wir es als absolut zwingend an, dass Stadtplanung von Anfang an mit durchdachten Klimakonzepten arbeitet. Wir brauchen hitzeresiliente Stadtquartiere – mehr als Architekturpreise!

Bei den Planungen für die Neue Mitte Fellbach ist das bisher noch zu kurz gekommen. Wir haben die Verwaltung aufgefordert, bei den weiteren Planungen nachzusteuern mit intensiver Gebäudebegrünung, Wasserflächen, vielen Bäume und möglichst auch noch offene, begrünte Flächen. Ansonsten wird der Sommer 2040 in der Neuen Mitte Fellbach nicht auszuhalten sein.

30 ist schnell genug in der Stadt

30 ist schnell genug in der Stadt

In unserer Haushaltsrede 2022 haben wir eine durchgängige Tempo 30-Regelung auf der Nord-Süd-Achse Fellbachs gefordert. Neben der Lärmreduktion und der Steigerung der Verkehrssicherheit hat diese Maßnahme einen weiteren, ganz wichtigen Effekt: Das Tempo 30-Schild macht deutlich, dass wir keinen Durchgangsverkehr in unseren Innenstädten brauchen können! Wer das nicht versteht, muss eben einige Minuten mehr einplanen.

Wir halten die Temporeduzierung für absolut zwingend für die Entlastung unserer Innenstädte. Bei den jetzigen PKW- und LKW-Mengen werden alle Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in unseren Einkaufsstraßen nicht viel nutzen.

Fellbach kann auch ohne Radschnellweg sein!

Fellbach kann auch ohne Radschnellweg sein!

Nach der möglichen Trasse entlang der Stuttgarter Straße und der Parallelstrecke über die Mozartstraße soll nun noch eine weitere Variante für einen möglichen Radschnellweg durch Fellbach untersucht werden.Wir sind der Meinung, dass man jetzt schon lange und intensiv genug nach Lösungen gesucht hat. Mit den starren Vorgaben, wie der Radschnellweg auszusehen hat, wird es aber keine vernünftige Lösung geben für unsere Stadt!

Auf der Stuttgarter Straße oder in den parallelen Nebenstraßen gibt es zu viele Querungsbedarfe, um einen wirklich attraktiven, bevorrechtigten Schnellweg zu schaffen. Trassenführungen weiter im Norden oder im Süden verursachen einen zu großen Umweg – solche Wege werden von den späteren Nutzern nicht akzeptiert werden.

Diese Situation wird so bleiben – egal wieviel Geld und Zeit wir jetzt noch in weitere Prüfungen stecken! Oder kann sich wirklich jemand vorstellen, dass ein Radfahrer, der von Stuttgart möglichst schnell nach Waiblingen will, mit einer Kehre über die Fellbacher Stadtmitte an der Lutherkirche vorbei fahren wird? Das würde nur funktionieren, wenn man alle anderen Strecken konsequenterweise für Radfahrer sperrt!

Für weitere Untersuchungen Geld und vor allem Arbeitszeit zu investieren, macht aus unserer Sicht keinen Sinn mehr. Deshalb haben wir am 30.11.2021 gegen die Untersuchung einer weiteren Trasse gestimmt. Und stattdessen die Verwaltung aufgefordert, sich jetzt auf den zügigen Abschluss der Radnetzkonzeption zu konzentrieren. Wenn diese steht und man die kleinen und großen Verbesserungen rasch umsetzt (wie z.B. die Überquerungsmöglichkeit der S-Bahn-Gleise), profitieren viele Menschen in unserer Stadt. Die spannende Achse ist nämlich immer noch die von Nord nach Süd und nicht die für den Radschnellweg vorgesehene Verbindung von Stuttgart nach Waiblingen.

Warum Straßenraumgestaltungsmaßnahmen jetzt nicht die allererste Priorität haben

Warum Straßenraumgestaltungsmaßnahmen jetzt nicht die allererste Priorität haben

Das Investitionsprogramm der Stadt platzt aus allen Nähten. Fellbach braucht weitere Kindertagesstätten und muss gleichzeitig für die Sanierung vieler in die Jahre gekommenen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sorgen. Das erlaubt keinen Aufschub!

Damit es bei diesen Projekten zügig voran gehen kann, müssen andere Projekte nach hinten geschoben werden. Für uns sind dies die Straßengestaltungsmaßnahmen Nördliche Bahnhofstraße (vom Bahnhof bis zur Stuttgarter Straße) und 2. Abschnitt Südliche Bahnhofstraße (Mozartstraße bis Tainer Straße).

Dieser Aufschub hat einen positiven Nebeneffekt: Noch nicht überall hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass Radfahrer keine Störfaktoren sind in einer lebenswerten Innenstadt der Zukunft, sondern ein Teil der Lösung: Wer auf’s Rad umsteigt, sorgt dafür, dass ein Auto weniger die Straßen verstopft, Abgase verursacht und 16qm Parkfläche am Straßenrand benötigt.

Solange viele bei Innenstadtplanungen immer noch dem Auto die oberste Priorität einräumen, ist es besser, wir warten mit solchen Projekten noch eine Weile. Weil die Ergebnisse müssen nicht zur Lebenssituation der vergangenen 50 Jahre, sondern zu den kommenden 50 Jahren passen.

Für den Haushalt 2022 haben wir deshalb die Verschiebung der Maßnahmen an der Bahnhofstraße beantragt, bis das Projekt „Remstalstraße Schmiden“ umgesetzt ist. Dort sind die Planungen bereits relativ weit gediehen und werden schon in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt.